Kapitel 7

02.02.2015 22:44

Ich stieg in ihren Wagen ein und schenkte ihr ein Lächeln.

Guten Morgen Süße.“ erwiderte sie mein Lächeln während ich mich auf den Beifahrersitz setzte.

Guten Morgen Gi.“ sagte ich und nahm meine Tasche auf den Schoß.

Ich muss dir etwas erzählen. Ich hatte heute Nacht einen total verrückten Traum.“ sofort war sie gespannt und blickte mich fragend an.

Erzähl schon los.“ forderte sie mich auf und blickte mich auffordernd an.

Ich hab von Marcel geträumt. Ich hab in meinem Traum...mit...mit ihm ge...geschlafen..“ stotterte ich mit roten Wangen und stark bremste sie an der nächsten Ampel ab.

DU HAST WAS?“ lachte sie und sah mich überrascht an.

Ja, ich weiß doch auch nicht verdammt. Wir haben auch wieder geschrieben.“ zuckte ich mit den Schultern und sie lachte leise.

Ich bin froh das jetzt Marcel in deinem Kopf herumgeistert und nicht mehr dieser Angel.“ ich seufzte leise, wusste ich schließlich das sie ihn nicht wirklich mochte.

Aber sie hatte ja recht, Angel war wirklich nicht mehr in meinem Kopf sondern nur noch Marcel und falls ich mal an ihn dachte dann nur an unsere Musik.

Was machte Marcel nur mit mir?
Ich würde es wirklich gerne wissen, dachte ich mir grade als Gi vor unserer Schule parkte.

 

Von Marcel :


``Ich wünsche dir viel Spaß in der Schule :) Vielleicht schaust du wann anders mal im Training vorbei. Liebe Grüße Schmelle :)´´

 

Ich lächelte als ich seine Nachricht las und stieg erst einmal aus, bevor ich antworten wollte.

 

An Marcel :

 

``Danke, ich wünsche dir viel Spaß beim Training :) Liebend gerne, wenn ich mal Zeit dafür finde :) Lieben Gruß Lenna :)´´

 

Kaum hatte ich die Nachricht abgeschickt mussten wir auch schon in den Unterricht und bis zur Pause hörte ich nichts mehr von Marcel.

 

 

Der Unterricht war langweilig, vielleicht auch einfach weil ich nur an Marcel denken konnte und keine anderen Sachen in meinen Kopf wollten.
Also war ich froh das wir in der Pausenhalle endlich an einem Tisch saßen.

 

Von Marcel :

 

``Danke, ich hab grade mal Pause von der Quälerei ;) Ich würde mich freuen. Hoffe dein Tag ist weniger anstrengend als meiner :) Lieben Gruß Schmelle :)´´

 

 

Mit einem Lächeln las ich die Zeilen und Gi beobachtete das ebenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen.
Als Angel auf uns zu kam und mich küssen wollte, drehte ich mich weg.

Ob jetzt aus Reflex oder purer Absicht das wusste ich selbst nicht wirklich.
Das ich jemand anderen küssen wollte das konnte ich mir einfach nicht eingestehen, aber Angel küssen wollte ich nicht mehr.

Angel war natürlich überhaupt nicht davon begeistert und blickte mich auch genau so an.

Ich muss mit dir reden, sofort. Im Proberaum.“ sagte er und ich folgte ihm dorthin, war er ja auch so schon sauer genug.

Ich liebte die Musik, sang in der Band von Angel und steckte wirklich viel Leidenschaft in diese ganze Sache.

Was sollte das eben?!“ fragte er und blickte mich sauer an, doch ich antwortete erst einmal nicht.

Ich meine erst kämpfen wir 6 Monate dafür das es endlich zwischen uns funktioniert. Jetzt willst du mich nicht küssen? Was soll das denn?!“ fragte er vollkommen empört und ich wurde langsam wirklich sauer.

Was ist das denn überhaupt zwischen uns?! Das ist doch sowieso nur eine billige Affäre, du willst doch gar nichts festes!!“ antwortete ich vollkommen sauer.
Er sah mich verblüfft an und ich erwiderte seinen Blick, sah in die grünen Augen die ich dachte so sehr zu lieben und die mir so viel gegeben hatten.

Aber jetzt sah ich nur noch einen guten Freund und ein Bandmitglied vor mir stehen, keinen Mann mehr den ich liebte.

Was war nur passiert?

Wie konnte das sein?

Es war ja schließlich noch nicht so lange her da hätte ich noch alles für ihn stehen lassen.
„Nein, ich will doch wirklich nur dich.“ sagte er und griff sanft nach meiner Hand um mich zu sich ziehen.

Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen und in Gedanken verglich ich diesen Kuss mit dem von Marcel, auch wenn es nur ein Traum war so gefiel mir der Kuss von Marcel doch auf jeden Fall besser.

 

 

Ich konnte das einfach nicht und so stieß ich ihn von mir weg.

Hast du einen Anderen?“ fragte er traurig und ich strich mir durch die Haare.

Eigentlich gab es ja niemand anderen, nur ein Fußballer der nicht aus meinen Gedanken verschwinden wollte.

Ich beschloss nichts davon zu sagen das es vielleicht doch schon einen anderen gab.

Nein, es passt einfach nicht mehr.“ antwortete ich knapp und verließ den Proberaum, hatten wir schließlich jetzt eine Freistunde.

Einige Worte hatten sich in meinem Kopf niedergelassen und die wollte ich jetzt aufschreiben.

In der Pausenhalle setzte ich mich ganz hinten alleine an einen Tisch und begann aufzuschreiben was mir durch den Kopf schwirrte :

 

Ich weiß nicht wo es herkommt, ich weiß nicht wie es dazu kam, doch eins ist sicher eins ist klar es wird nie mehr so wie es war!
Wir haben stehts alles versucht, doch wir sind immer dran gescheitert, alles nur getan für uns und unseren großen Plan.
Wir wussten nicht wohin es führt, wussten nicht wohin wir gehen.

Wir haben stehts darauf vertraut, irgendwann werden wir es sehen, doch heute stehen wir vor uns
und finden keine Worte,
Gehen in die selbe Richtung doch an verschiedenen Orten, konnten wir es spüren?
Konnten wir es sehen?
Es war die gleiche Richtung, und doch blieben wir stehen!
Wir wollten es doch spüren, wollten alles dafür geben!
Bis ans Ende unserer Tage, ans Ende unser Leben!
Zwischen uns ein grauer Nebel, der Alltag hat uns fest im Griff!
Wir kennen den Preis des Lebens, nur sein Wert den kennen wir nicht.
Wir standen oft zusammen und wir waren doch allein, das Band was uns verband war nur ein trügerischer Schein!
Wir wussten nicht wohin es führt, wussten nicht wohin wir gehen, wir haben stehts darauf vertraut
irgendwann werden wir es sehen.
Doch heute stehen wir vor uns und finden keine Worte.
Gehen in die selbe Richtung doch, an verschiedenen Orten.
Konnten wir es spüren?
Konnten wir es sehen?
Es war die gleiche Richtung, und doch blieben wir stehen!
Wir wollten es doch spüren, wollten alles dafür geben!
Bis ans Ende unserer Tage, ans Ende unser Leben!

 

Ich las die Zeilen und musste an die schöne Zeit mit Angel denken, doch es waren einfach keine Gefühle mehr da die ich vorher gehabt hatte.