Kapitel 5

27.05.2014 02:30

Dann hörte ich eine Stimme die mir mehr als bekannt war, oft genug hatte ich sie schon gehört und spürte kurz darauf eine Hand auf meiner Schulter.
„Burger?! Du hier?!“ fragte er fassungslos und blickte mich an, langsam wendete ich mich dem 2. Punk in dieser Nacht zu.

Ja, ich hier. Kannst du mich bitte in Ruhe lassen...ich hab wirklich genug von deiner Sorte für heute“ murmelte ich mit gesenktem Blick und hoffte einfach das er wirklich ging.

Was soll das denn bitte heißen?! Willst du jetzt schon wieder Stress oder was?!“ ging er mich auch gleich an und ich blickte ihn flehend an.

Verpiss dich einfach Frege“ ich weigerte mich seinen ``Künstlernamen´´ zu nehmen und sprach ihn mit seinen bürgerlichen Namen an, auch wenn das wohl sonst keiner tat.

 

 

Ich konnte gar nicht so schnell gucken wie er mich am Kragen gepackt hatte und nach draußen zog.

Sofort sah ich mich mit seiner Faust konfrontiert und taumelte ein paar Schritte nach hinten.

Ich schlug nicht zurück, sah nicht ein mich auf dieses Niveau herab zu lassen und mich nun auch noch zu wehren.

Dies merkte Campino anscheinend nicht und schlug erneut zu, ich hörte meine Nase förmlich brechen und ein Schmerz zuckte durch mein Gesicht.

Ich sank auf die Knie und hatte sofort einen seiner Springerstiefel in meinen Rippen.

Er hatte wohl schon einiges getrunken und merkte nicht das es reichte.

Ich mich nicht wehren würde, es einfach keinen Sinn hätte was er da grade tat.

Auch die zweite Tortur an diesem Abend ertrug ich wortlos und blieb irgendwann einfach am Boden liegen.

Bela hatte Recht, du verdammter Penner hast es nicht anders verdient“ hörte ich noch seine Worte bevor er nach drinnen ging und mich alleine liegen ließ.

Bluten, erneut allein lag ich jetzt auf der Straße und wartete bis die Schmerzen ein wenig abgeklungen waren.

 

 

 

Eine ganze Weile hatte ich mich nicht bewegt und wollte es nun aber versuchen.

Vorsichtig stand ich auf und stolperte die Straßen entlang.

Ich war so froh das es dunkel war, eigentlich dürfte ich nun niemandem mehr begegnen.

Zumindest hoffte ich das und war erleichtert als ich erneut den Bahnhof erreicht hatte und welch Überraschung auch dort war niemand.

Nur noch ein Zug stand da und in genau diesen stieg ich auch ein.

Ich ließ mich auf einen Platz fallen und blieb da auch sitzen, erneut schloss ich die Augen und schlief über die Fahrt ein.

Zu Gott betend das ich nicht schon wieder irgendwo aussteigen würde wo ich auf jemanden traf stieg ich aus dem Zug aus als er anhielt.

Erneut die letzte Stadion und diesmal hatte mich der Bahnfahrer selbst geweckt.

Ich wagte es nicht aufzuschauen und das Schild zu lesen das mich da am Bahnhof erwartete.

Doch dann hörte ich erneut eine bekannte Stimme.

Philipp?“ fragte sie vorsichtig und ich zuckte heftig zusammen als sich zwei Arme um meine Hüfte schlangen.

 

 

Ich mochte den Bassisten aber ich wollte nur noch zu einem.

Lass mich Stephan, ich...ich will zu Kev. Sonst will ich heute keinen mehr sehen.“ antwortete ich und entzog mich seiner Umarmung.

Er ließ mich gehen, als ich den Bahnhof verließ war ich wieder alleine und diesmal einfach froh darum.

Ich stolperte zu Kevin´s Wohnung, das war eine ganz Weile bis dahin und der Schweiß lief mir mittlerweile in Strömen über den Rücken.

Morgen würde ich wohl krank sein aber das war mir egal.