Kapitel 5 (Timo Hildebrand Pov)

02.02.2015 17:10

Ein eintöniges Leben, mein Leben.

Immer wieder der gleiche Ablauf, aufstehen, zum Training gehen und den Arsch hinhalten.

Danach wieder ab ins Bett und einfach nur noch vergessen.

Einfach war es weiß Gott nicht aber es war immer wieder irgendwie möglich.

Entschuldigt, ich sollte mich auf mal vorstellen.

Timo Hildebrand mein Name, meines Zeichens Keeper beim FC Schalke 04 und hier ist ein kleiner Einblick in mein Leben.

 

Natürlich hatte ich bemerkt das Klaas mir einfach nur helfen wollte aber ehrlich, es war mir egal.

Ich wollte einfach nur nach Hause vor allem nach dieser Aktion von meinem Trainer.

Das Klaas dann die nächsten sieben Tage verschwand, ließ ein schlechtes Gewissen in mir aufkeimen.

Als er dann aber wieder auftauchte und wir ihn sahen, packte mich einfach das blanke Entsetzen und ich wartete bis alle die Kabine verlassen hatte.

Klaas lag immer noch weinend am Boden, aus Freude wieder frei zu sein oder eben doch aus Schmerz war mir nicht wirklich klar.

Sein Körper wurde immer wieder leicht durchgeschüttelt wegen seinem Schluchzen.

Neben ihm sank ich auf die Knie und hatte Tränen in den Augen als ich seinen verschandelten Körper sah.

Er trug nur eine Boxershorts und ich beschloss ihn erst mal in eine Decke die hier in der Kabine herum lag zu wickeln.

Kaum war das geschehen half ich ihm auf die Beine.
„Ich helfe dir zu vergessen. Du wirst es leichter durchstehen. Glaub mir.“ hauchte ich in sein Ohr bevor ich ihn unbemerkt zu meinem Auto brachte und mit ihm in meine Wohnung fuhr.

 

Als wir drinnen waren verfrachtete ich ihn auf die Couch und blickte ihn besorgt an als er immer noch nicht gefragt hatte was ich eigentlich vorhatte, oder warum wir hier waren.

Sanft fuhr ich mit einem Finger über seine Wange bevor ich in mein Schlafzimmer verschwand und den Kasten unter dem Bett heraus zog.

Damit ging ich zurück ins Wohnzimmer und stellte den Kasten auf den Tisch.

Ich setzte mich neben den Stürmer auf die Couch und streichelte sanft über seinen Oberschenkel.

Dir wird es gleich besser gehen Großer, vertrau mir“ ich bekam einen hoffnungsvollen Blick von unserem holländischen Stürmer.

Wirklich?“ kam es leise über seine Lippen und ich nickte.

Ja, wirklich“ ich öffnete die Kiste und legte den Deckel daneben auf den Tisch.

 

Neugierig versuchte Klaas einen Blick hinein zu werfen, was ihm aber nicht gelang.

Ich holte den Spiegel, das Röhrchen und das kleine Tütchen mit dem weißen Pulver hinaus.

Es ließ mich immer wieder vergessen.

Ob ich glücklich damit war, wollt ihr wissen?

Nein, wenn ich könnte würde ich es nie wieder nehmen aber sich davon zu lösen ist alles andere als einfach.
Wenn ich euch heute meine Geschichte erzähle, weiß ich, ich war einfach blind und verzweifelt.

Doch damals da hielt ich es einfach für klug und so schob ich es unserem Stürmer rüber nachdem ich auf dem Spiegel zwei Bahnen aus dem weißen Pulver gezogen hatte.

Ungläubig blickte der Holländer mich an und ich stupste ihm leicht auffordernd in die Seite.

Noch ein weiter ungläubiger Blick aber dann nahm er das Röhrchen zur Hand und setzte am Anfang der Line an, bevor er bis zum Ende durchzog.

Angewidert schüttelte er den Kopf als er mir das Röhrchen zurück gab.

Ich strich ihm sanft über die Wange bevor ich ebenfalls ansetzte und die Line wegzog.

Ohne jedes weitere Problem, lehnte ich mich danach zurück.

 

Als der Stürmer immer noch etwas ungläubig am Rand des Sofas saß zog ich ihn zu mir.

Sein Kopf lag zum Ende hin auf meiner Brust und ich streichelte ihm durch seine Haare.

Zusammen schliefen wir irgendwann ein, ruhige Träume erwarteten uns.

Leere Träume.

Aber wenigstens konnten wir vergessen was uns jeden Tag angetan wurde.

 

So ihr Lieben jetzt kennt ihr auch meine Geschichte.

Heute sitze ich hier, mit Tränen in den Augen und hasse mich dafür nicht früher etwas getan zu haben.

Ich hab mein Leben weggeworfen und das von Klaas gleich mit aber falls ihr denkt das hier ist grausam dann wartet ab bis ihr das Ende von all dem erfahrt aber bis dahin ist es ja zum Glück noch eine Weile.