Kapitel 4

Die Gedanken an meinen anonymen SMS-Schreiber verflogen als wir die Pausenhallen betraten und uns an einen Tisch setzten.
Wo kurz darauf auch Angelo, oder besser Angel auf uns zukam und wieder einmal einfach umwerfend aussah mit seinen schwarzen Haaren und den leuchtenden grünen Augen.

Was er wirklich für mich war wusste er nicht, aber das ging mir in diesem Fall wohl auch nicht anders wusste ich es selbst nicht.

Alles was ich wusste war das er mir einfach den Verstand raubte.

Einige Nächte hatten wir schon zusammen verbracht, aber trotzdem war nichts offiziell, zumindest waren wir kein Paar.

Da Angel in einer Band spielte, trafen auch bald seine Bandkollegen zu uns an den Tisch und setzten sich.

Auch wenn meine Beste die Jungs nicht wirklich leiden konnte und eher der Meinung war sie würden meinen ``Promistatus´´ ausnutzen für ihre Musik, mochte ich sie.

Doch eigentlich fühlte ich mich nicht wie ein Promi, war das ja eher mein Dad und ich hatte mit seiner Arbeit recht wenig zu tun, auch wenn mein Vater immer darauf bestand das wir alle davon profitieren sollten.

Zum Glück schaffte Giovanna es immer ihre Abneigung gut zu verstecken, wofür ich ihr sehr dankbar war.

Als mein Handy klingelte zuckte ich leicht zusammen war ich doch grade so schön in Angel´s Augen versunken.

Von: 0151/44087963

``Na du Prinzessin der Nacht. Schon herausgefunden wer ich bin? ^^´´

Ich las die Zeilen und sogleich zauberten sie ein Lächeln auf die Lippen, was meine Beste sofort erwiderte als ich sie anblickte.

Doch im selben Moment klaute Angel mir mein Handy und blickte mich gleichzeitig sauer und abwartend an.

Scheinbar wollte er nun eine Erklärung und um dieser zu entfliehen drückte ich flüchtig einen Kuss auf seine Wange und verschwand zum Unterricht hatte ich es plötzlich ganz eilig dort hin zu kommen.

Natürlich hatte ich mir mein Handy noch zurückgeholt und lief nun schnell zum Saal in dem wir heute Unterricht hatten.

Doch auch dort konnte ich die SMS nicht vergessen, Prinzessin so nannte mich Angel nie und irgendwie fand ich das fast schon schade.

Wer war dieser Mann und wieso wollte er nicht aus meinen Gedanken verschwinden?

Wo ich doch eigentlich nun den haben könnte den ich seit 6 Monaten auch wollte.

Den ganzen Tag war ich nicht wirklich bei der Sache im Unterricht und war froh als ich mit Gi nach der Schule in meinem Auto saß und auf dem Weg nach Hause war.

Da wir noch ein Referat vorbereiten mussten, würde sie heute Nachmittag mit zu mir kommen.

Ich parkte meinen Wagen neben dem von meinem Dad und wir stiegen aus.

Sie folgte mir in das Haus und im Wohnzimmer hörte ich schon meinen Vater der Pläne für den Abend schmiedete.

Er hatte die Jungs heute Abend zu uns eingeladen und wollte hier mit ihnen essen, wo sie dann nebenbei die Spielanalyse vom nächsten Spiel machen würden.

„Typisch Dad.“ schüttelte ich den Kopf und ging mit meiner besten Freundin lieber nach oben ins Zimmer, sollte ich meinen Dad jetzt besser nicht stören.

Wir mussten schließlich noch immer ein Referat für Sport schreiben, wo eines unserer Hobbys es doch eigentlich war uns vor diesem Fach zu drücken und wir immer kurzfristig LEIDER erkrankten.

Da wir das Thema frei wählen durften, wussten wir erst einmal nicht was wir überhaupt nehmen sollten.
Okay, eigentlich hatten wir ja nichts gegen Sport, nur der Schulsport war eben grauenhaft.

Wir setzten uns auf mein Bett und entschlossen dort mal ein wenig nachzudenken was wir nun nehmen würden.

„Lass uns doch das Referat über der BVB halten.“ schlug Giovanna vor und ich nickte.

„Das ist eine perfekte Idee. Ich gehe mal schnell meinen Dad nach ein paar Unterlagen fragen, ja?“ sagte ich schnell und stand schon auf.

Ich lief nach unten wo mein Dad auf der Couch saß und alles zusammensuchte für heute Abend.

„Dad?“ fragte ich und setzte mich neben ihn.
„Was denn Kleine?“ stellte er mit einem Lächeln die Gegenfrage.

„Kannst du uns ein paar Unterlagen geben? Wir wollen ein Referat über den BVB halten.“ er stand auf und verwirrt blickte ich ihn an.

„Ich geh dir ein paar Sachen in meinem Büro holen.“ grinste er auf meinen verwirrten Blick hin.

Ich wartete also brav auf dem Sofa bis er mit den Unterlagen zurück kam und sie mir in die Hand drückte.
„Danke Dad, du bist der Beste.“ ich drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange bevor ich auch schon nach oben lief.

Ich setzte mich wieder zu Gi und legte die Unterlage zwischen uns.

Sie begann den Bericht zu schreiben, während ich die Bilder des aktuellen Kaders auf ein großes Stück Pappe klebte.

Grade hielt ich ein Bild von Kevin in der Hand und wieder fielen mir die SMS ein, ob sie vielleicht von ihm waren?

Aber Nein, dann hätte ich die Nummer doch erkannt diese hatte er mir schließlich gegeben.

Außerdem war er vergeben und ich traute ihm das Ganze auch nicht wirklich zu.
Als das Plakat mit Bildern versehen war und auch der Text darauf stand blickte ich es mir noch einmal ganz genau an.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen, wem ich meine Nummer gegeben hatte.

„Marcel!!“ rief ich aus und hörte meine beste Freundin hinter mir lachen.

„Das hat aber lange gedauert Süße.“ zwinkerte sie mir zu während sie weiter an ihrem Vortrag arbeitete.

Auch auf meine Lippen schlich sich ein Lächeln während ich so das Bild des Außenverteidigers weiterhin betrachtete.

Marcel war das Gegenteil von Angel aber trotzdem zog mich sein Bild in den Bann.

„Es gibt Essen.“ rief meine Mum von unten und ich erhob mich von dem Stuhl auf dem ich mich die ganze Zeit breit gemacht hatte.

Zusammen mit Giovanna ging ich nach unten und wir grüßten freundlich die Jungs die bereits im Wohnzimmer saßen.