Kapitel 4

27.05.2014 02:29

Der erste Zug den ich finden konnte, gehörte mir und ich stieg in diesen ein.

Es war mir egal wo ich landen würde auch ob mir da noch schlimmeres passieren würde, den eigentlich konnte es nicht mehr schlimmer werden.

Ich wurde vergewaltigt und noch weiter konnte es nicht runter gehen.

Lange musste ich nicht warten bis der Zug anfuhr und ich wartete ab bis wir eine Weile gefahren waren.

Erst dann suchte ich mir einen Platz und setzte mich.

Sofort zuckte ich vor Schmerzen zusammen aber das war mir egal, also schloss ich gequält die Augen.

Nun wartete ich, irgendwann würden wir schon ankommen zumindest hoffte ich das ich irgendwo ankommen würde.

Über die Fahrt schlief ich ein, dabei wollte ich das doch eigentlich gar nicht aber trotzdem war es passiert und ich wurde erst wieder wach als eine ältere Frau an mir rüttelte.

Junger Mann, der Zug endet hier...wollen Sie nicht aussteigen?“ hörte ich ihre vorsichtige Stimme und nickte.

Danke Miss, ich möchte wirklich hier raus.“ antworte ich freundlich und stand auf.

Es ist kalt draußen, nehme Sie die Jacke hier. Ich komme von meinem Neffen aus dem Krankenhaus und er hat sie mir zum waschen mitgegeben. Es wird ihn sicher nicht stören wenn Sie die Jacke an sich nehmen“ es war wirklich nett von der Dame und ich wollte ihr nicht vor den Kopf stoßen also nahm ich die Jacke an.

Danke, es ist wirklich nett von Ihnen“ lächelte ich sie freundlich an.
„Nichts zu danken junger Mann, ich helfe doch gerne“ erwiderte sie mein Lächeln und drückte mir die rot-weiße Jacke in die Hand.

Ich zog sie mir über und wir gingen nach draußen aus dem Zug.

 

 

Wollten Sie wirklich nach Düsseldorf junger Mann?“ fragte sie als wir den Zug zusammen verließen.

Ich heiße Philipp, das ist glaube ich besser als wenn Sie mich die ganze Zeit über junger Mann nennen“ antworte ich erst Mal um ihrer Frage auszuweichen.

Das freut mich Philipp, ich bin Marlene.“ erwiderte sie und reichte mir ihre Hand die ich gerne ergriff.

Freut mich ebenfalls. Um auf ihre Frage zurück zu kommen, eigentlich nicht aber ich bin sicher das ich hier etwas finde zum übernachten“ versuchte ich die Frau zu beruhigen, diese schon bei meiner Antwort leicht aufgebracht gewirkt hatte.

Sind Sie sicher? Sie können mich ansonsten auch begleiten, wenn Sie möchten.“ ich schüttelte den Kopf.

Nein, das ist wirklich nett aber nein. Ich finde sicher etwas“ erwiderte ich, hatte sie bereits genug für mich getan.

Wie Sie wollen Philipp, dann wünsche ich Ihnen noch viel Glück.“ ich lächelte dankbar.

Danke Marlene, das wünsche ich Ihnen aber auch.“ sagte ich noch und blickte dann der winkenden Frau hinter her.

Es gab wirklich noch nette Menschen, das hatte diese Frau grade bewiesen und ich fühlte mich nun vollkommen fehl am Platz in dieser Stadt.

Wäre ich jetzt in Frankfurt hätte ich sicherlich jemanden gefunden bei dem ich schlafen konnte, spätestens bei Kevin wäre meine Übernachtung gesichert gewesen aber hier?!
Hier kannte ich doch niemanden.

Schon verfluchte ich mich dafür das Angebot der Frau nicht angenommen zu haben aber vielleicht musste ich mich nur ein wenig beeilen dann konnte ich sie noch einholen.

 

 

Ich lief los aber leider fand ich die ältere Dame nicht mehr und stand jetzt verloren in Düsseldorf.

Es war dunkel, kalt und ich hatte nur eine Jacke an.

Dann auch noch eine Jacke von dem Lieblingsverein jeden Düsseldorfers und das ließ mich erst Recht den Kopf schütteln.

Jetzt dachte ich nach, was sollte ich nun tun?

So ganz allein in einer fremden Stadt.

Ganz einfach , in die erste Kneipe und erst mal was trinken dachte ich mir mit einem Grinsen und sah mich suchend um.

Gleich hatte ich wirklich eine gefunden und ging dort hin, schnell hatte ich mir ein Bier bestellt und blickte leicht angewidert auf das Altbier.

Aber Hey, besser als nichts.