Kapitel 39

26.05.2014 23:58

Ich möchte einfach nicht zu einem Arzt Süßer, bitte lassen wir das Thema einfach. Die Verletzungen heilen auch so wieder“ versuchte ich weiterhin flehend Mats umzustimmen.

Schatz es wäre aber besser“ sagte Mats und blickte mich besorgt an.

Ich will aber nicht. Mats dann komme ich in Erklärungsnot und das kann ich mir nicht leisten vor allem nicht wo ich grade erst neu bin im Verein. Das wirft doch nur ein schlechtes Licht auf euch, wenn ich jetzt schon damit anfange gegen die Bayern zu hetzen“ ich gab mein bestes um Mats meine Angst so zu erklären das er es verstand und mich nicht auch noch weiterhin zum Arzt schicken wollte.

Aber Schatz...“ ich unterbrach ihn.

Nein, kein aber. Ich hab es dir erklärt und ich möchte das du das akzeptierst.“ er nickte ergebend und ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln dafür.

Okay, ich hab verstanden“

Danke Süßer“ murmelte ich und kuschelte mich näher an den Innenverteidiger.

Nichts zu danken, ich tue es zwar ungern aber wenn es dein Wunsch ist dann will ich ihn dir natürlich nicht ausschlagen“ er zog mich enger zu sich, als ich die Türklingel hörte.

Mats schüttelte den Kopf und murmelte etwas von wegen „liegen bleiben“ aber das ging ja wohl schlecht.

Also entzog ich mich seinem Klammergriff und machte mich auf den Weg zur Tür.

 


Schnell hatte ich mir noch ein T-Shirt gesucht und dieses auch direkt angezogen.

Erneut klingelte es und genau in dem Moment riss ich die Tür auf, was die Person dahinter erst mal zusammenschrecken ließ.

Was willst du denn hier?“ fragte ich sichtlich überrascht.

Wir wurden eben im Wald unterbrochen und ich würde mich gerne weiterhin mit dir unterhalten. Bist du allein?“ ich schüttelte den Kopf, bat meinen Trainer aber trotz allem hinein und setzte mich mit ihm ins Wohnzimmer.

Wer ist denn bei dir?“ fragte Jürgen neugierig weiter.

Mats, wer denn auch sonst?“ antwortete ich müde.

Komm ich ungelegen?“ fragte er mit einem breiten Grinsen.
„Nein, nein, wir wollten grade schlafen gehen“

Jetzt schon?“ wirklich verwundert sah mich der Borussen Trainer an.

Ja, wir sind beide komplett am Arsch“ murmelte ich mehr als das ich deutlich sprach.

Glaube ich gerne. Willst du das Gespräch auf morgen verschieben?“ ich schüttelt den Kopf.

Nein, nein lass uns das heute machen“ zwanghaft versuchte ich die Augen offen zu halten und meine Trainer anzublicken.

Ich hatte es ja schon im Wald angesprochen, deine Verletzungen, ich würde gerne wissen woher sie kommen?“ Sorge spiegelte sich in seinen Augen wieder.

Und ich hab dir eben schon gesagt das es dich nichts angeht“

Doch Kleiner es geht mich sehr wohl etwas an“ sagte er mit mehr Nachdruck.

Wieso willst du das denn überhaupt wissen?!“ fragte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue.

Weil ich dein Trainer bin, weil ich mir Sorgen mache, weil ich nicht möchte das es in deinem neuen Verein auch wieder mies läuft. Du kannst mit mir reden Kleiner, ich möchte dir nur helfen“

Ich möchte aber nicht darüber reden“ krampfhaft versuchte ich die Tränen zu unterdrücken, ich war es einfach nicht gewohnt in meinem Verein auf Verständnis zu stoßen und nicht auf Verachtung.

Ich war leicht in Gedanken versunken und merkte so auch nicht das Kloppo mich die ganze Zeit ansprach.

Ein leichtes Rütteln an meiner Schulter riss mich aus meinen Gedanken.
„Oliver?“ ich sah meinen Trainer an.

Entschuldige, ich war in Gedanken“

Schon okay aber jetzt rede bitte mit mir Kleiner“ ich kaute mir nervös auf der Unterlippe herum.

Ich kann nicht“

Wieso kannst du denn nicht?“ fragte Jürgen verwirrt.
„Es tut weh“ gab ich leise zu.

Darüber zu reden?“ fragte er weiter und ich nickte.

Sanft legte er mir einen Arm um die Schultern und zog mich etwas näher zu sich, eine einfache freundschaftliche fast schon väterliche Geste die mich zum Lächeln brachte.

Du schaffst das schon Kleiner. Du bist nicht allein. Wir sind alle für dich da“

Wirklich?“ ich wollte einfach nicht am Ende wieder alleine da stehen.

Ja wirklich und jetzt atme einmal tief durch und erzähl mein Kleiner“ ich atmete wirklich tief durch und versuchte zu erzählen.

Okay....also....“ ich brach wieder ab und spielte nervös mit meinen Fingern.

Alles ist gut Kleiner, lass dir Zeit“ nahm Jürgen mir erst mal den Druck und ich dachte in Ruhe nach wo ich beginnen konnte.