Kapitel 14

02.02.2015 18:25

Schweigend fuhren wir zu meiner Wohnung, dort nahm ich Lenny der auf dem Rücksitz schlief auf den Arm, Mats strich meinem Bruder sanft durch die blonden Haare und folgte mir nach drinnen. Ich legte Lenny erst mal auf der Couch ab und ging in die Küche um mir ein Bier zu nehmen. Danach ging ich wieder ins Wohnzimmer, reichte Mats eine Flasche und setzte mich ebenfalls mit einer Flasche in der Hand auf den Sessel.
„Was jetzt?“ fragte Mats
„Keine Ahnung, ich würd mich am liebsten in meiner Wohnung einschließen und die nächste Zeit auch nicht mehr rauskommen“ ich pullte das Etikett von der Flasche ab
„Schwachsinn, lass uns irgendwas unternehmen das lenkt dich ab“
„Du wolltest doch heute nach dem Training zu Julian, das habt ihr gestern ausgemacht“
„Macht doch nichts, ich kann ein anderes Mal zu Julian“ sagte er abwinkend
„Nein Mats, du fährst heute dahin“
„Ich will dich aber nicht allein lassen, nachher steht Kevin in der Tür und du gibst doch wieder nach“
„Dann werde ich eine meiner Freundinnen anrufen“  
„Die wissen nicht um was es geht und werden dich nicht davon abhalten, ich ruf Manuel an. Der kommt sicher liebend gern vorbei“ ich seufzte genervt
„Tu was du nicht lassen kannst“ er nickte begeistert
„Ich ruf ihn an, bin gleich zurück“ ich legte eine Decke über Lenny, als Mats zurück kam
„Manuel kommt her. Ich fahre dann jetzt okay?“
„Klar mach nur“ ich umarmte ihn kurz und er ging. Bevor Manuel kam entschied ich mich noch etwas zu Essen zu kochen, außer Frühstück war für mich heute noch nichts drin gewesen. Als es klopfte, legte ich den Kochlöffel schnell bei Seite und öffnete die Tür.
„Hey Manu“ er lächelte und kam rein
„Hey Kate“
„Entschuldige dass du extra herkommen musstest“
„Macht nicht, bin gerne hier“ er ging in die Küche
„Was kochst du denn da?“
„Lachs und Pasta mit Sahnesoße. Kannst mitessen wenn du willst“ ich sah ihn fragend an, begeistert nickte er
„Gerne, ich liebe Fisch Gerichte“
„Dann hast du Glück, denn ich bin grade fertig geworden. Kannst du vielleicht meinen kleinen Bruder wecken und ich decke den Tisch“ er nickte und ging ins Wohnzimmer. Ich nahm 3 Teller und Gläser aus dem Schrank und machte mich dran den Tisch zu decken. Als Manuel mit meinem kleinen Bruder auf dem Arm zurückkam
„Na Tiger wieder wach“ fragte ich mit einem Lächeln und strich dem Kleinen durch die blonden Haare, der  grummelte nur etwas und vergrub seinen Kopf wieder in Manuels Halsbeuge. Der lachte leise und setzte sich an den Tisch
„Gib ihm noch ein paar Minuten“  
„Klar, wir können ja schon mal anfangen“ er nickte und wir begannen schweigend zu Essen.
„Auch Hunger?“ fragte Manuel meinen Bruder als der aufsah, Lenny nickte und wurde auf den Platz neben Manu gesetzt. Er machte ihm ein paar Nudeln auf den Teller
„Danke“ nuschelte Lenny und fing an zu essen
„Kate, warum hast du mich mit her genommen?“ fragte der Kleine an mich gewandt
„Weil ich dich gerne hier habe und unsere Eltern noch etwas mit Kevin zu klären haben. Da musst du nicht dazwischen stehen“ antwortete ich ihm ruhig
„Wie lange darf ich bleiben?“
„Ich bring dich Morgen irgendwann zurück“ ich stand auf und räumte meinen Teller in die Spülmaschine. Danach setzte ich mich wieder an den Tisch, Manuel sah schweigend auf seinen Teller
„Nun frag schon was heute Abend passiert ist. Mats hat dir sicher nichts erzählt“ überrascht sah er auf
„So offensichtlich dass ich das wissen will“ ich zuckte mit den Schultern
„Ein wenig“
„Erzählst du es mir denn?“ ich nickte
„Wenn du es wissen willst klar. Wenn Lenny fertig ist“ mein kleiner Bruder stand auf, räumte seinen Teller weg und sah mich an
„Kann ich ins Bett gehen?“ etwas überrasch nickte ich
„Äh…ok, klar“ er verließ die Küche
„Jetzt kannst du es mir erzählen“ Manu sah mich auffordernd an
„Ich habe doch heute Morgen meine Mum getroffen, die war natürlich außer sich als sie hörte wer mir das angetan hat. Als ich dann heute Abend hingefahren bin, haben wir geredet dann kam Kevin, Mum hat ihm erst eine geknallt und ihn angeschrien ich bin mit Lenny und Mats nach draußen gegangen. Bis meine Mum mich wieder reingerufen hat. Ich hab Kevin gesagt, dass ich ihm seine Entschuldigungen nicht mehr abkaufe und er mich in Ruhe lassen soll bis ihm klar wird was er da überhaupt tut. Das war jetzt die Kurzfassung“ er nickte und schien über das gesagte nachzudenken
„Das war gut, also das du gesagt hast er solle dich in Ruhe lassen“
„Ich bin mir da nicht so sicher“
„Doch das ist es, lass uns aber heute Abend erst Mal nicht mehr darüber reden. Gehen wir ins Wohnzimmer?“ dankbar lächelte ich ihn an, räumte seinen Teller weg und wir gingen ins Wohnzimmer. Dort saß mein kleiner Bruder auf dem Sofa
„Du wolltest doch ins Bett“ er sah erschrocken auf, Tränen liefen über seine Wangen. Ich seufzte und setzte mich neben ihn
„Was ist denn los mein Kleiner?“ sanft zog ich ihn zu mir in die Arme