Kapitel 1

02.02.2015 22:43

Mein Name ist Lennessa Klopp.
Eigentlich lebte ich ein vollkommen normales Leben eines Teenagers, der grade sein Abitur schrieb.
In den 18 Jahren in denen ich nun schon lebte, war es nie ein Problem für mich gewesen das mein Vater, Jürgen Klopp, ein Leben in der Öffentlichkeit führte.
Ich war vollkommen normal aufgewachsen und hatte sogar ein wenig der Fußballbegeisterung von meinem Vater abbekommen.
Es war Samstag morgens und was tat ich da meistens?
Ganz klar, joggen gehen.
Also suchte ich mir schnell Sportsachen heraus, eine grau-schwarze Jogginghose von Nike, dazu ein rotes Top und den schwarzen Pullover mit dem roten Logo ebenfalls beides von Nike.
Jetzt fehlte mir nur noch mein Ipod und dann konnte es auch schon losgehen, dachte ich mir und machte mich auf die Suche nach dem Gerät.



Auf dem Küchentisch fand ich meinen Ipod, aber auch das Handy meines Vaters und sogleich war mir klar das er dieses heute Morgen vergessen hatte.
So wie ich meinen Vater kannte brauchte er es wahrscheinlich dringend und hatte es nun nicht, also musste ich es ihm mal wieder hinterher tragen.
Ein kurzer Blick auf die Trainingspläne auf dem Tisch zeigten mir, dass ich ihn auf dem Trainingsgelände in Brackel finden würde, also entschloss ich meine Joggingstrecke einfach zu ändern und dort hinzufahren.
Da würde man sicherlich auch laufen können, dachte ich bei mir und ging nach draußen zu meinem Wagen nachdem ich meiner Mutter noch ein ``Bis später´´ zugerufen hatte.
Kaum war ich am Trainingsgelände angekommen musste ich auch erst einmal am Sicherheitsdienst vorbei, kannten mich diese schließlich auch nicht.



Da das Training heute nicht öffentlich war, hatte ich dort einige Schwierigkeiten aber durch die Medien hatte mich der Sicherheitsdienst dann irgendwann doch als die Trainertochter erkannt und ließ mich auf den Platz.
„Dad.“ rief ich über den Platz und verwirrt kam er zu mir herüber gelaufen.
Sofort wedelte ich mit dem Handy vor seiner Nase herum und er blickte mich dankbar an.
„Danke, danke, danke Lenna. Du bist die beste Tochter die man sich wünschen kann. Ich habe es heute morgen vergessen, dabei brauche ich es doch dringend“ lächelte er überglücklich und drückte noch einen Kuss auf meinen Kopf.
„Nichts zu danken Dad, das dachte ich mir. Wir sehen uns zu Hause. Bis dann.“ lächelte ich ihn an , aber bevor ich dann auch ging ließ ich meinen Blick noch einmal über den Platz gleiten.
Was ich dort sah, war wirklich ein Bild für die Götter.
Marcel Schmelzer und Mats Hummels, die einem sich halbtot lachenden Kevin zeigen wollten wie man eine Schubkarre machte.
Wirklich klug stellte sich Mats nicht an und das brachte mich dann doch zum schmunzeln.



Noch einmal verabschiedete ich mich von meinem Vater und machte mich auf den Weg zurück zu meinem Auto.
Dort schloss ich noch einmal alles ab und joggte los.
Eine ganze Weile führte mich der Weg durch Brackel, bevor ich dann zurück zu meinem Wagen lief und nach Hause fuhr.
Schnell noch rief ich meiner Mutter ein ``bin zurück´´ zu und ging in das Badezimmer.
Ich stellte mich unter die Dusche und genoss das warme Wasser auf meinem Körper.
Noch nicht ganz fertig mit duschen hörte ich erneut die Stimme von meiner Mutter.
„Lenna hol bitte deinen Vater vom Trainingsgelände ab, sein Auto springt nicht an.“ ich seufzte, das war ja mal wieder typisch wenn mein Dad einen Tag schon mies begann dann wurde er meistens nur noch schlimmer.
Schnell wickelte ich mich in ein Handtuch und ging damit in mein Zimmer.
Dort stellte ich mich vor den Kleiderschrank und suchte mir Kleider heraus.



Ich legte eine schwarze mit Blumen gemusterte Strumpfhose, einen dunkel - türkisen Rock, dazu ein schwarzes Top auf mein Bett und stellte meine dunkelgrauen Stiefel daneben.
Als ich alles zusammen hatte, trocknete ich mich ab und zog die Kleider an.
Kaum hatte ich das getan, föhnte ich noch meine Haare und warf danach noch das Handtuch in den Wäschekorb.
Ich ging in den Flur und schnappte mir dort noch meinen türkisfarbenen Schal und zog einen weißen Cardigan über das Top.
Als ich den Schal um meinen Hals gelegt hatte, ging ich zu meinem Auto und fuhr zum zweiten Mal an diesem Tag zum Trainingsgelände.
Ich parkte meinen Wagen und warte auf meinen Vater, der wohl bald kommen würde.
Plötzlich klopfte jemand an meine Scheibe und ich zuckte leicht zusammen, hatte ich mich schließlich erschrocken.



Ich drehte mich zum Fenster und ließ die Scheibe herunter als ich Kevin Großkreutz erkannte.
„Hey, du warst heute doch schon einmal hier. Suchst du irgendetwas bestimmtes?“ fragte der Mittelfeldspieler und blickte mich fragend an.
„Ich hole meinen Dad ab, sein Auto springt nicht an.“ sagte ich mit einem Lächeln auf meinen Lippen, erinnerte ich mich grade daran das er heute morgen so gelacht hatte.
„Ach so, ich dachte schon.“ sagte Kevin und lächelte leicht dabei.
Dann schien er einen Augenblick nachzudenken und schrieb etwas auf einen Zettel den er aus seiner Tasche geholt hatte.
„Eigentlich könntest du doch mal mit uns feiern gehen. Hier hast du meine Nummer, melde dich doch mal.“ sagte er und reichte mir den Zettel.
„Danke, ich werde mich melden.“ versprach ich auch wenn ich noch nicht wusste warum er das wollte.
Hatte er schließlich eine Freundin und konnte so kaum auf mich stehen.
Mit Moritz Leitner war ich ja schon öfters feiern gewesen, auch wenn Kevin ab und an mal dabei war so hatte ich seine Handynummer nie bekommen.
Aber ich würde schon noch heraus bekommen warum der Borusse das getan hatte.
Wir verabschiedeten uns voneinander und dann stieg auch schon mein Vater in den Wagen ein.
„Super Tag, oder Kleines?“ fragte er und ich lächelte ihn bloß mitfühlend an, bevor ich los fuhr.