Kapitel 11

02.02.2015 18:25

„Ich bin mit Mama zum Arzt gefahren, weil ich erkältet bin und der Arzt wollte mir eine Spritze geben da bin ich schnell rausgelaufen. Weil ich doch Spritzen nicht mag“ sanft strich ich meinem Kleinen über die Wange und hob ihn hoch
„Wo ist Mama denn?“ er zuckte mit den Schulter
„Weiß nicht ich bin nur ganz schnell weggelaufen“ sagte der sechsjährige und ich seufzte leise
„Mats, geh du doch bitte zum Bäcker und ich such meine Mutter“ er nickte
„Soll ich dann zurück zu dir gehen wenn ich fertig bin?“
„Ja tue das bitte“ ich gab Mats meinen Wohnungsschlüssel und meinen Geldbeutel. Dann lies ich den Kleinen wieder runter, nahm ihn an die Hand und wir gingen los
„Wo ist denn dein Arzt Lenny?“ er dachte kurz nach
„Da vorne links und dann rechts in die Straße rein“ zum Glück war er also nicht allzu weit gelaufen, ich nahm mein Handy raus und rief meine Mutter an. Nach zwei Mal anklingeln ging sie ran
„Ja?“ sie klang abgehetzt
„Hey Mama, ich bin´s. Du kannst aufhören Lenny zu suchen, hab ihn gefunden“ er erleichtertes Aufatmen war von meiner Mutter zu hören
„Na Gott sei Dank, Kate bring ihn doch bitte zum Arzt zurück, dann komm ich auch wieder dahin“
„Klar, mach ich. Wir sehen uns dann gleich“ ich legte auf und steckte das Handy wieder weg
„So Lenny wir gehen jetzt zu deinem Arzt zurück, was du da getan hast darfst du nie wieder tun ja? Mama macht sich dann große Sorgen, wenn du einfach wegläufst“ ich sah meinen kleinen Bruder ernst an, der senkte leicht den Kopf und nickte
„Ich weiß, tut mir Leid. Bleibst du bei mir wenn der Arzt mir eine Spritze gibt?“ eigentlich wollte ich wieder nach Hause aber dem Hundeblick von Lenny konnte keiner wiederstehen und so nickte ich
„Ja ich bleibe bei dir, versprochen“ nach 5 Minuten Fußweg waren wir auch schon vor der Praxis angekommen. Meine Mutter stand schon davor und lief uns entgegen als sie uns sah
„Lenny, zum Glück ist dir nichts passiert. Das darfst du nie wieder machen ja?“ er nickte
„Tut mir Leid Mama, Kate hat auch schon gesagt das ich das nicht machen darf“ meine Mutter kam aus der Hocke wieder nach oben und sah mich leicht erschrocken an, da viel mir der Bluterguss wieder ein und meine Hand
„Mein Gott Kind was ist denn mit dir passiert?“ ich winkte ab
„Nicht so wichtig, ich bin nur die Treppen runtergefallen“ aber sie ließ sich von meiner Ausrede kein bisschen beeindrucken und sah sich meine Wange genauer an
„Das sieht aus als hätte dich jemand geschlagen. War es so??“ genervt seufzte ich
„Ja aber das ist doch jetzt egal Mama“
„Es ist nicht egal, war das dein Bruder?“ ich sagte nichts und wandte mich lieber wieder Lenny zu der mittlerweile angefangen hatte meinen Hund zu streicheln
„Katelin war das Kevin?“ fragte sie jetzt ein wenig strenger, ich sah sie wieder an und nickte
„Ja es war Kevin, aber wir haben das bereits geklärt“
„Gar nichts ist geklärt, warte ab wenn das dein Vater erfährt. Dein Bruder kann was erleben wenn er heute Abend kommt“ sie redete sich richtig in Rage
„Lass uns doch bitte reingehen ja ich hab Lenny versprochen das ich bei ihm bleibe und das andere sollten wir vielleicht nicht mitten auf der Straße klären“ sie atmete tief durch und nickte dann
„Gut aber hierrüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, das sage ich dir“ ich band meinen Hund vor der Praxis an den Fahrradständer und wir gingen rein
„Das sind Sie ja wieder Frau Großkreutz“ sagte der Arzt mit einem freundlichen Lächeln, Lenny versteckt sich leicht hinter mir
„Ja, wir haben den kleinen Ausreißer gefunden, meine Tochter hat ihn zurück gebracht“ der Arzt streckte mir die Hand hin
„Dr. Kilian“ ich ergriff die Hand und lächelte ebenfalls leicht
„Katelin Großkreutz“
„Sie bringen mir meinen kleinen Patienten also wieder?“ fragte er und sah dabei auf Lenny
„Ja mit dem Versprechen bei ihm zu bleiben wenn er die Spritze bekommt“ ich strich meinem kleinen Bruder über den Kopf
„Na dann, gehen wir doch ins Behandlungszimmer“ ich hob Lenny hoch damit er nicht so einfach wieder abhauen konnte und folgte dem Arzt, ich das Behandlungszimmer. Keine 10 Minuten später verließen wir die Praxis wieder, Lenny hatte ein gelbes Pflaster auf dem Arm und einen Lutscher in der Hand. Meine Mutter wollte Lenny grade zu sich nehmen, aber der hielt sich krampfhaft an mir fest
„Mama kann ich noch mit zu Kate bitte?“ sie seufzte und sah mich fragend an
„Ist das denn ok wenn er noch mit zu dir kommt?“ ich nickte
„Klar, ich bring ihn dann heute Abend mit wenn ich zum Essen komme“
„Dann soll mir das Recht sein“ ich lächelte meine Mutter an und auch Lenny strahlte. Ich stellte ihn kurz neben mir ab und band Jade von dem Fahrradständer ab
„Wir sehen uns dann heute Abend ihr Zwei“ ich nickt und Lenny winkte ihr noch zu als wir los gingen
„Ich habe aber Besuch Lenny, also benimm dich ja?“ er nickte
„Ok, wer ist denn bei dir?“ fragte er neugierig nach
„Freunde von mir, ich stell sie dir dann vor“ wir brauchte zum Glück nicht allzu lange zurück zur Wohnung, den mittlerweile hatte ich doch ganz schön Hunger. Ich klopfte an, da ich meinen Schlüssel ja Mats gegeben hatte
„Warum klopfst du?“
„Weil ich Mats eben den Schlüssel gegeben habe“ die Tür wurde von Julian geöffnet und ich lies erst mal meinen Hund reinlaufen. Bevor ich mit meinem Bruder folgte
„Wer ist der Kleine denn?“ fragte Manuel als wir in die Küche kamen
„Das ist Lenny, mein kleiner Bruder“
„Lenny das ist…..“ er unterbrach mich
„Ich weiß wer das ist, Kevin hat mir von ihm erzählt. Er ist Schalker und ich soll mit Schalkern nicht reden“ ich seufzte genervt, na super mein älterer Bruder hatte also schon dem jüngsten von uns so einen Schwachsinn eingeredet
„Kevin erzählt Schwachsinn, mit Manuel und Julian darfst du gerne reden Lenny ja?“ der Kleine schien ziemlich unentschlossen, da hatte Kevin ja richtig tolle Arbeit geleistet
„Lenny die sind wirklich total nett, sonst wäre ich doch nicht mit ihnen befreundet oder bist du mit Leuten befreundet die gemein sind?“ er schüttelte den Kopf
„Na siehst du“ er nickte
„Okay wenn du sagst das sie nett sind, dann sind sie das auch“ ich strich Lenny durch die blonden Haare, und setzte ihn neben Mats auf einen Stuhl
„Mats kennst du ja“ er nickte und ich lehnte mich leicht gegen die Küchentheke, dann viel mir etwas ein
„Mats können wir ganz kurz rede. Jungs ihr könnt schon mal anfangen zu Frühstücken wir sind gleich zurück“ ich ging mit Mats in mein Schlafzimmer damit wir in Ruhe reden könnten
„Also wir wurden eben unterbrochen, was denkt Manuel denn nun über mich?“ er grinste
„War klar dass du das wissen willst“
„Ja, war es. Also los lass hören“ gespannt sah ich ihn an.