Kapitel 1

27.05.2014 02:26

Heute war eins unserer Konzerte, live in Stuttgart die Welt brennt Tour lief super und ich war wirklich mehr als stolz.

Frankfurt die letzten Tage war mehr als geil gewesen und nun, nun musste Stuttgart das ganze noch ein weiteres Mal krönen und ich war sicher das sie genau das tun würden.

Die üblichen Rituale bevor es auf die Bühne ging später und ich stand vorm Bühneneingang.

Ein mulmiges Gefühl kam in meinem Bauch auf und ich hatte keine Ahnung warum, schließlich stand ich schon seit 8 Jahren regelmäßig auf der Bühne.

Noch nie hatte ich solch ein Gefühl gehabt und warum das heute sein musste wusste ich wirklich nicht.

Ich schüttelte den Kopf, verdrängte es erst mal in mein Unterbewusstsein als Föhre auf der Bühne begann zu spielen.

Okay, jetzt gab es sowieso kein zurück.

Joy und Zegga fingen keine Minute später an also musste ich nun auch hoch.

Die Zweifel in mir wurden immer stärker als ich die Bühne betrat und mich vor das Mikrofon stellte aber dann musste ich ran.

Mit einem erneuten Kopfschütteln begann ich mit Lied eins und trotz meinem mulmigen Gefühl im Bauch wurde es super.

 

 

Bei Lied Nummer 2 war es aber schon nicht mehr so einfach, ich blickte durch die ersten Reihen unserer Fans und blieb bei einem Mann hängen.

Zumindest wirkte seine Statur recht männlich, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und ich konnte nicht mal einen Blick hinein werfen.

Durch mein beobachten dieses Mannes verpasste ich meinen Einsatz und Joy schaltete zum Glück schnell genug in dem er weiter sang.

Ich setzte dann ein paar Sekunden später als eigentlich geplant ebenfalls ein.

Bei der nächsten kleinen Unterbrechung wo grade nicht gesungen wurde trat ich wie öfters vor Föhre´s Schlagzeug, Zegga war sofort an meiner Seite und ich beschloss mit ihm zu reden.

Was ist los Fips?“ kam er mir aber zu vor und ich zuckte mit den Schultern.

Da vorne in den Fans steht jemand, der lenkt mich ab. Behalte ihn auch mal im Auge, der sieht nach Ärger aus“ rief ich ihm zu und hoffte das ich die Musik soweit übertönte das er mich verstand.

Er nickte bloß und ich musste nach vorne um weiter zu singen, was ich auch gleicht tat kaum das ich wieder am Mikrofon stand.

 

 

Die ganze Zeit hielt ich meinen Blick auf diesen merkwürdigen Fremden aber dann kam das letzte Lied vor einer Pause und ich war froh als ich die Bühne für ein paar Minuten verlassen konnte.

Sofort zündete ich mir eine Zigarette an und setzte mich auf die Treppe zum Bühneneingang.

Alles okay?“ fragte Joy als er sich zu mir setzte.

Ja, ja sicher ist alles gut.“ antworte ich immer noch abwesend.

Fips hat sich in einen Fan verliebt und beobachtete ihn jetzt die ganze Zeit“ lachte Zegga und fing sich sofort einen bösen Blick von mir ein.

Wirklich?“ fragte Joy ungläubig und ich schüttete den Kopf.

Nein, nicht verliebt. Aber ja ich beobachte die ganze Zeit einen Fan, er sieht nach Ärger aus verdammt. Jetzt nehmt mich doch mal ernst“ wurde ich etwas lauter und sie blickten mich besorgt an.

Mach nicht so einen Wirbel Fips, ich bin sicher das er keinen Ärger machen will“ sagte Föhre und strich mir durch die Haare, ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
„Komm, wir müssen wieder auf die Bühne und jetzt konzentriere dich bitte ein bisschen mehr.“ klopfte Joy mir auf die Schulter und auch Zegga nickte zustimmend.

 

 

Sie hatten ja Recht am besten versuchte ich mich einfach nicht mehr auf den Kerl zu konzentrieren aber auch das war für mich nicht so einfach.

Immer wieder richtete sich mein Blick auf ihn und innerlich verfluchte ich mich genau dafür.

Der Rest des Konzertes hätte besser laufen können für mich, wäre dieser verdammte Kerl da nicht gewesen.

Aber er war nun mal da und das war auch der Grund warum ich nach meiner Abschiedsrede frustriert die Bühne verließ und sofort in die Garderobe stürmte.

Mein T-Shirt warf ich einfach die nächste Ecke und zog mir ein neues über, auch Hose und Schuhe tauschte ich noch aus.

Ohne ein weiteres Wort zu meinen Jungs verließ ich den Ort und ging nach draußen zu meinem Auto, sie würden es schon verstehen.

Dort erlebte ich den nächsten Schock meine scheiß Karre hatte zerstochene Reifen und nun saß ich hier auch noch fest.