11 Worte, die unser Schicksal besiegelten

27.05.2014 00:48

11 Worte, die unser Schicksal besiegelten

"Was willst du hier?"
"Reden"
"Worüber?"
"Uns Kevin!! Ich liebe dich!!"


Ich hörte im Schlafzimmer wie Manuel das Haus verließ. Diesmal war es vorbei, ich konnte ihm das nicht verzeihen da war ich mir sicher. Ich spürte die ersten Tränen über meine Wangen laufen, aber ich wollte nicht schon wieder wegen ihm weinen. Deshalb stand ich auf und ging in die Küche, im Kühlschrank fand ich noch eine Flasche Whisky von der letzten Party. Ich öffnete sie und nahm einen tiefen Schluck, ich wollte nicht weinen sondern vergessen und so würde ich das schaffen. Zumindest dachte ich das. Ich setzte mich mit der Flasche ins Wohnzimmer und nahm einen weiteren Schluck, später schlief ich dann auf der Couch ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, nahm ich die Flasche erneut in die Hand da sofort Manuel wieder in meinen Gedanken war. Nachdem die Flasche zur Hälfte geleert war nahm ich mein Handy in die Hand das ich nachdem Manuel gegangen war ausgeschaltet hatte und machte es wieder an. Ich seufzte als es auch gleich vibrierte und mir 4 ungelesene Nachrichten und 9 verpasste Anrufe anzeigte. Ich öffnete die Nachrichten, alle samt von Manuel er wollte noch mal reden
"Pfff...worüber will der denn noch reden?" fragte ich mich selbst
Angerufen hatte er auch 5 mal die weiteren 4 Anrufe waren von Teamkollegen, Mats, Moritz, Marcel und Mitch hatten angerufen. Ich seufzte erneut und beschloss wenigstens Mats zurück zu rufen, es tutete zwei Mal und dann ging er auch schon ran
"Kevin Gott sei Dank man, warum ist dein Handy denn aus?? Ich dachte schon es sei was passiert. Wir haben Training. Hast du das schon vergessen??" ich schniefte kurz, versuchte mich zu beruhigen bevor ich Antwort gab
"Kevin was ist denn ?? Weinst du ?? Soll ich kommen ??" ich atmete noch einmal tief durch
"Nein, Nein alles gut. Sag Jürgen ich bin gleich da" damit legte ich auch schon auf, das Training hatte ich vollkomme vergessen. Ich hatte schon einiges an Whisky getrunken daher dauerte es mit dem anziehen und zum Training Gelände fahren doch etwas länger als geplant aber egal Hauptsache ich war überhaupt da. Als ich merkte da es kein öffentliches Training war fiel mir doch schon ein Stein vom Herzen. Etwas schwankend lief ich auf den Platz und wollte mich grade dem Training anschließen, als alle sich mir mehr oder weniger geschockt zu wandten
"Was ‘n?" fragte ich genervt
"Geht´s dir gut Junge?" stellte Jürgen die Gegenfrage und sah mich besorgt an
"Ja verdammt es geht mir gut, warum wollt ihr das eigentlich immer alle wissen. Lasst uns doch einfach trainieren man" fauchte ich als Antwort
"Hast du getrunken Kevin?" Moritz kam zu mir und wollte mich wohl umarmen aber ich schubste ihn weg
"Meine Probleme gehen euch alle einen Scheiß an, nervt mich einfach nicht und fangt mit dem Training an" Jürgen schüttelte den Kopf
"So lass ich dich nicht trainieren Kevin, das kannst du vergessen" er zog mich mit vom Platz und drückte mich auf eine Bank am Rand
"und ihr macht weiter" rief er in die Richtung der Anderen, bevor er sich neben mich setzte
"Was ist denn los mit dir Kevin?? Erst tauchst du ein paar Mal überhaupt nicht zum Training auf, dann kommst du zu spät und bist auch noch angetrunken" ich sah zu Boden und schüttelte den Kopf
"Was Nein?? Willst du nicht darüber reden?? oder jetzt ernsthaft abstreiten das du betrunken bist??" wieder antwortete ich nicht und zuckte stattdessen mit den Schultern
"Kevin ich kenne dich und ich seh doch wenn’s dir schlecht geht. Rede doch mit mir Junge"
"Ich kann das alles nicht mehr Jürgen" sagte ich schließlich und wischte eine Träne weg die sich aus meinem Augenwinkel geschlichen hatte
"Was kannst du nicht mehr??" jetzt schien ich ihn doch verwirrt zu haben
"Ich...ich...bin..." ich brach ab, ich konnte meinem Trainer doch nicht erzählen das ich schwul war und dann auch noch mit Manuel Neuer zusammen bin oder besser gesagt war.
"Kevin was bist du??? Rede mit mir, lass dir doch wenigstens von mir helfen" er wirkte schon leicht verzweifelt waren ihm doch alle seine Spieler verdammt wichtig und er machte sich halt Sorgen wenn’s uns schlecht ging
"Ich bin schwul" lies ich die Bombe doch platzten, er sah mich an, nicht angeekelt wie ich erwartet hatte sondern verständnisvoll und zog mich sanft in eine Umarmung
"Ach Kevin, warum hast du denn nicht schon früher was gesagt?? Du weißt das doch wohl nicht erst seit gestern" ich schüttelte den Kopf
"Ich hatte Angst das ihr mich nicht akzeptiert und jetzt hat mein Freund...." Jürgen unterbrach mich
"Dein Freund??" ich nickte
"Ja ich habe...hatte bis eben einen festen Freund und das schon seit einem Jahr" er strich mir beruhigend durch die Haare als nun doch wieder Tränen über meine Wangen liefen
"Warum hatte??" fragte er ruhig
"Er hat mich betrogen mit einem seiner Freunde"
"Kevin ich will dich zu nichts zwingen aber sagst du mir wer er denn war?? Ist es auch ein Profi oder jemand den du Privat kennst" jetzt hatte ich eh schon viel zu viel erzählt also konnte ich das nicht auch noch sagen
"Es ist jemand denn du nicht vermuten würdest" sagte ich daher nur, er seufzte
"Keinen Namen?"
"Das würde er sicher nicht wollen"
"Es ist Neuer" sagte Mats der grade dazu gekommen war, ich sah ihn sauer an
"Mats was soll der Scheiß??"
"Echt Kevin der Arsch hat dich schon wieder verletzt also kann ich ihn ruhig vor unserem Trainer outen. Hat er verdient" Mats war niemand der schnell sauer wurde aber jetzt grade schien er es zu sein, Jürgen ging gar nicht auf den Namen oder den Spruch von Mats ein
"Kevin ich will das du weißt das wir alle hinter dir stehen wenn etwas ist. Jetzt fährt Mats dich aber erst Mal nach Hause und morgen sehen wir weiter. Mach keinen scheiß mein Junge" ich nickte nur als Jürgen mich zum Abschied noch mal umarmte. Mats fuhr mich nach Hause und fragte mindestens tausend Mal ob er nicht noch bleiben sollte aber ich verneinte. Als es gegen Zehn Uhr Abend klingelte dachte ich es seihe Mats der nicht auf mich hören wollte und öffnete die Tür, aber da war kein Mats sondern Manuel. Mit verheulten Augen stand er vor mir
"Was willst du hier?" brachte ich nach dem ersten Schock doch noch raus
"Reden" sagte er und sah mich verzweifelt an
"Worüber?" fragte ich und schnaubte ungläubig was dachte der sich eigentlich
"Uns Kevin!! Ich liebe dich!!" er wirkte einfach total verzweifelt daher lies ich ihn rein. Wir redeten lange, fast vier Stunden nur über uns, die Situation, was passiert war und im Endeffekt hatte ich ihm doch wieder verziehen. Fest aneinander gekuschelt schliefen wir gegen Zwei dann endlich ein.